Oliver Grey

Brogue

Tipps zum Umgang
  • Ein Allrounder
  • Die Lyra-Lochung sauber halten
  • Im Ursprung ein Arbeitsschuh
  • Das Muster heißt Brogue, nicht der Schuh
  • Wurde als Golfschuh populär

Brogue-Modelle im Angebot

Brogue/Semi-Brogue/Full-Brogue/Budapester

Ein Brogue ist im Prinzip kein Schuhtyp, sondern eine Art der Verzierung. Der Semi-Brogue verfügt über eine Toe-Cap und verzierte Kanten an den vorderen Quartieren und, falls vorhanden, an der Hinterkappe. Full-Brogue Modelle hingegen sind durch die aufwendigere Flügelkappe erkennbar, die in einer geschwungenen Form bis zum Seitenteil ausläuft oder den Schuh sogar ganz umschließt, ein so genannter Longwing Full Brogue.

Das Brogueing oder Löchern war einst eine pragmatische Lösung um die robusten, mit Kappen geschützten Arbeitsschuhe der Landarbeiter und Förster schneller wieder zu trocknen. Nachdem der Landadel diese Schuhe als modisches Accessoire entdeckt hatte, wurden die Löcher feiner, die Muster individueller und damit ein fester Bestandteil der Schuhmode, die sogenannte Lyra-Lochung. Der Taufpate dieser Schuhmode war in den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts Edward, der Prinz von Wales, der ihn als Golfschuh nutzte.

Die Stanzung der Löcher ist an den Seitenteilen und anderen Begrenzungen des Schafts eine Kunst, die von Schaftsteppern frei Hand ausgeübt wird. Der Durchmesser der Löcher liegt bei 3mm, der Abstand bei 5mm. Je verspielter das Brogueing erscheint, desto mehr akkurate Handarbeit ist dafür von Nöten.

Mit einer begrenzenden Auszackungen und mehreren Steppreihen sind sie dann ein Teil des Gesamteindrucks. Bei Maßschuhe kann der Kunde selbstverständlich ein ganz persönliches Muster umsetzen lassen, dass den Träger dann sein Leben lang begleitet.

Die Brogues finden sich bei den Schuhtypen Oxford, Derby und sogar Monk ebenso wieder wie bei Loafern und Slippern, zumindest als Semi-Brogue. Unabhängig von dem Schuhtyp werden Brogues jedoch nicht nach 18.00 Uhr getragen, es bleibt ein Sportschuh und ist daher nicht für gesellschaftliche Anlässe geeignet.

Budapester/Karlsbader

Der Budapester ist eigentlich kein Schuhtyp sondern eine Leistenform. Schuhe, die auf dieser Leiste gefertigt werden sind breit und hoch in der Form. Die bekannteste Variante ist der Full-Brogue mit Lyra-Lochung und Derby-Schnitt.

Auf den ersten Blick fällt die Doppelnaht an der Sohle auf, er ist zwiegenäht. In Budapest, aber auch in Ungarn nennt man den Budapester übrigens Karlsbader.